Über einen Zeitraum von fast 20 Jahren ist der Anteil an Eigenmarken des Handels von 12% auf aktuell 40% angestiegen (Statista). S-Budget, clever, BILLA, Zurück zum Ursprung sowie die Lidl-Eigenmarken sonder Zahl waren neben den beiden Monolithen „Ja!Natürlich“ und „Natur Pur“ die Wachstumstreiber.

Die jährliche Markenartikelkampagne strebt seit ebenso vielen Jahren nach Vorrang für die Industriemarke, und es wird jedes Jahr schwieriger: denn die Handelsunternehmen werfen nicht nur mit sehr großen Werbeetats und jedem einzelnen Flugblatt ihre Vertrauenswürdigkeit in die Waagschale, sondern sie dotieren auch ihre Flagship Eigenmarken mit satten Etats.

Der VKI hat über 15 Jahre lang Marken und Eigenmarken im Qualitätsvergleich getestet und kaum einen Vorsprung der Industriemarken festgestellt (VKI Konsument 2020). Marken – der Balken rechts außen – liegen qualitativ im Mittelfeld, Hofer Eigenmarken werden deutlich besser bewertet.

Inzwischen strapazieren Inflation und Energiepreise die Haushaltseinkommen, was wiederum einen Ruck in Richtung preiswerterer Eigenmarken auslöst. Es wird also eine große Portion Strahlkraft für Industriemarken brauchen, und zunehmend einen Nachhaltigkeitsnachweis, um den Glauben an Markenmehrwert hochzuhalten. Ich bezweifle seit Jahren, dass die Gemeinschaftskampagne dies vermag. Aber vielleicht wären ohne die jährlichen Aufmunterungen für markentreue Konsument:innen die Eigenmarken statt bei 40% schon weit höher.

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