Alete gewinnt den Goldenen Windbeutel 2024
Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat dieses Jahr die »Obsties Erdbeer-Banane mit Joghurt« von Alete mit dem Negativpreis »Goldener Windbeutel« ausgezeichnet. Bei einer Online-Abstimmung wählten rund 57 Prozent der etwa 56.000 Teilnehmer das Produkt zur »dreistesten Werbelüge des Jahres«.
Kritisiert wurde die irreführende Bewerbung des Fruchtsnacks »für Kinder« und der Claim »ohne Zuckerzusatz«, obwohl die Obsties zu 72 Prozent aus Zucker bestehen. Obsties dürften nach den Kriterien der WHO angesichts dieses Zuckeranteils nicht an Kinder beworben werden. https://www.spiegel.de/thema/foodwatch
Und das, obwohl die ‚Neue Alete‘ sich seit 2020 der bewussten Ernährung verschrieben hat! „Unsere Gläschen, Breie und Snacks für Babys und Kleinkinder in Bio-Qualität kommen ohne Palmöl aus und verzichten auf überflüssigen Zucker.“ Wie das zusammengeht? https://www.aletebewusst.de/das-neue-alete/geschichte
Alete – eine Marke der DMK Group
Hinter der Deutschen Milchkontor Group steht die größte Molkereigenossenschaft Deutschlands, die im Eigentum von fast 4.400 Milchbauern ist und knapp 6.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigt. Das Jahr 2023 war ein wirtschaftlich schwieriges, das die zu erwartende Kündigung seitens hunderter Bauern und die wahrscheinliche Schließung von Produktionsstandorten zur Folge hat. Da bringt der „Goldene Windbeutel“ nicht gerade eine Stimmungswende.
Wer klärt uns über Lügen und Täuschung in der Nahrungsmittel-Kommunikation auf?
foodwatch ist eine Non-Profit-Organisation, die bisher in fünf Ländern (Deutschland, Niederlande, Frankreich, Belgien, Österreich) aktiv ist. Foodwatch ist ein gemeinnütziger Verein, 2002 gegründet, wird durch Spenden finanziert, 45.000 Fördermitglieder, höchstes Organ ist eine Mitgliederversammlung. Geleitet von 2 Vorständen und 81 stimmberechtigte Aufsichtsratmitgliedern. Foodwatch nimmt keine Spenden aus der Lebensmittelindustrie an. https://www.foodwatch.org/de/ueber-uns
Der VKI Verein für Konsumenteninformation in Österreich und die Stiftung Warentest in Deutschland sind häufige Kritiker von irreführender Produktdeklaration und von Verpackungsunarten. In vielen VKI Vergleichstest werden die guten von den schlechteren Produkten unterschieden und damit indirekt ein Beitrag geleistet, sicher und gesund zu essen. Neben dem Lebensmittel-Check gibt es auch den Greenwashing-Check. https://konsument.at/lebensmittel-check
Die Lebensmittel Praxis ist mit einer Auflage (Print und digital) von über 60.000 Heften (IVW IV/2023) das mit Abstand auflagenstärkste Magazin für den Lebensmittelhandel. Der Verlag ist Teil der Unternehmensgruppe Landwirtschaftsverlag Münster. Die Zeitschrift berichtet immer wieder über Missstände im Lebensmittelangebot. https://lebensmittelpraxis.de/zentrale-management/40084-fake-food-blut-an-gefaelschten-lebensmitteln.html
Grundsätzlich sorgt das Sozialministerium für klar deklarierte, sichere Nahrungsmittel: „Das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz (LMSVG) und das entsprechende Unionsrecht beinhalten Regeln mit dem Ziel, die Lebensmittelsicherheit und den Schutz vor Täuschung zu gewährleisten.“ Eine zentrale Rolle bei der Prüfung hat dabei die AGES, die wir aus der Pandemiezeit gut kennen. https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/Lebensmittel/LM.html
Gut, dass es darüber hinaus kritische Institutionen und Medien gibt, die auch bekannten und beliebten Marken auf die Finger schauen! Mahlzeit!